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Frauen und Sucht
5 Trinkertypen
Frauen / Männer
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Frauen haben andere Trinkmuster als die Männer

Irmgard Vogt veröffentlichte „ Suchtgefahren Nr. 4/1987 „ das Ergebnis ihrer Studie „Idealtypische Lebensmuster Alkoholabhängiger Frauen“, die von der deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren gefördert und vom Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit finanziert wurde. Es ist ein Verdienst von Irmgard Vogt, dass sie auf Grund ihrer wissenschaftlichen Arbeit die repräsentative Aussage machen kann, dass Frauen andere Trinkverläufe haben, als Jellinek dies in seinen „Trinkertypen“ beschrieben hat. Daher ist es wichtig, die neu gewonnenen Erkenntnisse über die Trinkmuster der Frauen zusätzlich zum „ Jellinek – Schema“ zu beachten.
Irmgard Vogt hat bei den Frauen zwei typische Trinkmuster feststellen können. Daneben gibt es einige Frauen, auf die sowohl Charakteristika des Typ 1 wie des Typ 2 zutreffen. Daraus lässt sich jedoch kein charakteristischer Typ 3 entwickeln.

Typ 1 – Die Späteinsteigerin:

Diese Frauen leben in geordneten Verhältnissen. Sie haben Familie, sind jedoch in Lebenskrisen auf sich allein gestellt. Obwohl diese Frauen im Beruf erfolgreich sind, ist ihr Selbstwertgefühl gering. Sie geben sich in allen Konflikten die Schuld. Bevor ihr Trinken akut wird, haben sie schon lange Schwierigkeiten mit sich selbst, mit ihren Bezugspersonen und sie leiden schon lange an psychosomatischen Erkrankungen.

Merkmale der Späteinsteigerin:

Sie beginnen erst relativ spät in ihrem Leben, alkoholische Getränke in höherer Dosierung zu trinken. Das Einstiegsalter in der Krankheit liegt etwa zwischen 25 und 30 Jahren.
Sie haben massive Schuldgefühle, weil sie trinken. Sie schreiben die Ursachen für ihren hohen Alkoholkonsum sich selbst zu. Sie halten sich für schuldig an den gewaltsamen Ausbrüchen ihrer Ehemänner / Partner. Ihre privaten Verhältnisse sind geordnet. Ihre Beziehung zu ihren Kindern ist gut, sofern diese nicht zu tief in den Machtkampf ihrer Eltern verwickelt worden sind und in der Kontrolle der alkoholabhängigen Mutter. Ihr Berufsweg zeigt klare Strukturen auf: die Erwerbstätigen unter ihnen haben Erfolg im Beruf. Sie haben viele psychosomatische Störungen, bevor sie alkoholabhängig werden.

Typ 2 – Die Früheinsteigerin:

Diese Frauen beginnen früh zu trinken. Sie suchen Gesellschaft und trinken nach der Devise: wer gesund ist, trinkt und wer krank ist, lässt es sein. Obwohl sie bewusst andere zum Trinken verleiten, sexuell auch Macht über Männer ausüben, kennen sie Skrupel und Schuldgefühle nicht. Sie setzen Alkohol und Sex ein, um nicht allein zu sein, und werden gerade deshalb immer wieder verlassen. Sie haben Angst vor dem Alter und der Einsamkeit. Ihr Gesundheitszustand ist aufgrund ihrer langen Trinkerkarriere eher schlecht.

Merkmale der Früheinsteigerin:

Sie beginnen relativ in ihrem Leben, alkoholische Getränke in hohen Dosierungen zu trinken. Das Einstiegsalter liegt bei 15 bis 25 Jahren. Die ersten Erfahrungen sind Räusche und Alkoholexzesse, aber kein hoher Dauerkonsum. Hoher Alkoholkonsum steht in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit konkreten Ereignissen und Lebenskrisen.
Sie haben wenige oder keine Schuldgefühle, weil sie trinken!
Sie weisen die Schuld vielmehr den äußeren Umständen oder anderen Personen zu.
Sie beschreiben die angenehmen Seiten beim Konsum von alkoholischen Getränken. Diese sind für sie auch Statussymbole für ihre Lebensführung und ihre Ansprüche an das Leben.
Ihre privaten Verhältnisse sind ungeordnet. Sie werden von ihren nächsten Bezugspersonen misshandelt und sexuell missbraucht. Sie haben meist keine guten Beziehungen zu ihren Kindern.
Ihr Berufsweg ist insgesamt genommen chaotisch, er führt zum beruflichen Abstieg, nicht zum beruflichen Erfolg. Ihre Gesundheit ist eher schlecht.


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