Sie sind hier: Sucht, was ist das ?
Weiter zu: Wir für Sie
Allgemein: Beitrittserklärung Impressum Kontakt Spendenkonto

Sucht, was ist das ?

Eine allgemeine Definition von Sucht gibt es nicht. Sucht kommt von "siech" und das heißt krank. Die früheren Krankheitsbezeichnungen waren: “Bleichsucht, Gelbsucht, Wassersucht, Schwindsucht usw.“.
Das klingt hinfällig und schwächlich.

Heute meinen wir mit Sucht jedoch das Überhandnehmen einer Verhaltens-
weise, die unnormal und störend wirkt.

Man spricht von:
"Geltungs-, Selbst-, Arbeits-, Hab-, Spiel-, Putzsucht usw."

Mit Sucht werden auch starke Gefühle bezeichnet, die sich der willentlichen Beeinflussung entziehen: z.B. "Tob-, Sehn-, Eifer-, Rachsucht."

Wir redeten gerade von den sog. "nicht Stoff gebundenen“ Süchten.
Sie sind nicht greifbar.

Mit "Stoff gebundenen" Süchten versteht man eine krankhafte, zwangsmäßige Abhängigkeit von Stoffen. Wir verstehen darunter auch das Verlangen nach einer ständig erneuten Einnahme dieser Stoffe, um ein besonderes Lustgefühl z.B. Rausch zu erreichen; (wir machen einen drauf) oder Unlustgefühle z.B. Ärger zu vermeiden.
Dazu gehören Drogen wie z.B.: Alkohol, Medikamente, Nikotin, Heroin, Kokain.
Zu den Designer-Drogen zählen: LSD, Crack, Acstasy, Angel Dust
(ein Narkosemittel aus der Tiermedizin).

Zu den Schnüffelstoffen zählen z.B.: Lack, Kleber und Lösungsmittel. Dabei kommt es oft zum "FLASH BACK". Dieser Zustand wird erreicht durch die lange Phase der Gewöhnung, wenn regelmäßiger oder dauernder Konsum zu einer physischen oder psychischen Abhängigkeit geführt hat.

Von physischer Abhängigkeit spricht man, wenn der Körper den Stoff in seinen Stoffwechsel eingebaut hat und wenn nach Absetzen der Drogen körperliche Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüche, Fieber, Muskelschmerzen und Erbrechen auftreten. Der Begriff der psychischen Abhängigkeit wurde einge-
führt, weil bei einigen Drogen wie z.B. LSD, Kokain und Haschisch keine körperliche Abhängigkeit eintritt. Das Verlangen, den Konsum fortzusetzen, ist dennoch sehr stark und nicht mehr steuerbar.
Sucht bedeutet Unfreiheit. Der Konsument kann mit dem Suchtmittel nicht mehr kontrolliert umgehen, er hat zuvor den Kontrollverlust erlitten.
(Kontrollverlust und Polytoxikomanie).

Wie entsteht Sucht?

Eine Abhängigkeit oder Sucht entwickelt sich immer im Wechselspiel zwischen der Persönlichkeit des abhängigen Menschen, seinem sozialen Umfeld und den Wirkungen „seines“ Suchtmittels.

Die individuelle Seite der Sucht, zum Beispiel des Alkoholmissbrauchs, ist sicherlich die wichtigste. Die Ängste, Sorgen und Wünsche, die jemanden dazu verleiten, vorhandene Probleme mit Alkohol zu verdrängen, statt sie aktiv zu lösen, binden viel stärker an den Suchtstoff als dessen alkoholische Eigenschaften.

Insofern ist die Bereitschaft, Alkohol zu missbrauchen, eine ganz individuelle Strategie, um Probleme und Stress zu bewältigen. Wie der Organismus auf die Alkoholwirkstoffe reagiert, ist weniger entscheidend als der starke Wunsch, mit ihrer Hilfe die Wahrnehmung einer schwierigen Situation zu verhindern.